Zweiter Weltkrieg


Um einen deutschen Vorstoss über die Rheinbrücke bei Konstanz zu erschweren und zu verzögern, wurde ab 1936 ein 11 km langer "Festungsgürtel" mit über 80 Bunkeranlagen, Tanksperren und Hindernissen um Kreuzlingen gebaut. Die weit reichenden Geschütze waren auf die Konstanzer Rheinbrücke gerichtet.

der Verteidigungsbefehl für die Grenzbrigade 7
der Verteidigungsbefehl für die Grenzbrigade 7
Bunkeranlage oberhalb Tägerwilens
Bunkeranlage oberhalb Tägerwilens

Der Festungsgürtel um Kreuzlingen

Festungsgürtel um Kreuzlingen. Karte aus www.festungsguertel.ch
Festungsgürtel um Kreuzlingen. Karte aus www.festungsguertel.ch

Die Karte stammt vom Verein "Festungsgürtel Kreuzlingen". Auf seiner Homepage können Sie jede Bunkeranlage anklicken und sich im Detail darüber informieren.

Bunker beim Bahnübergang Triboltingen. www.festungsguertel.ch
Bunker beim Bahnübergang Triboltingen. www.festungsguertel.ch

So erfahren wir beispielsweise, dass dieser Bunker bei Triboltingen im Februar 1938 gebaut wurde und mit drei Maschinengewehren bestückt war. Die Besatzung bestand aus einem Unteroffizier und 11 Soldaten, die ihren Aufenthaltsraum im Untergeschoss hatten.

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Bunker Triboltingen.pdf
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Versuchen Sie sich vorzustellen, wie ihr Alltag im Aktivdienst in diesem kalten und feuchten Betonbunker wohl ausgesehen hat...

 

Die Infotafel des Amts für Archäologie beim diesem Bunker in Triboltingen gibt einen guten Überblick:

 

Infotafel des Amts für Archäologie beim Bunker Triboltingen
Infotafel des Amts für Archäologie beim Bunker Triboltingen

Ein Beispiel: Ein Bunker im Agerstenbach bei Triboltingen


die Tafel beim Bunker zu den 1300-Jahr-Feierlichkeiten in Ermatingen
die Tafel beim Bunker zu den 1300-Jahr-Feierlichkeiten in Ermatingen


Einige weitere Beispiele von Befestigungsbauten:

Auf dieser Website finden Sie alle Befestigungsanlagen im Thurgau detailliert aufgeführt: http://www.bunkerfreunde.ch/anlagen.html


Der Kommandobunker der Grenzbrigade 7 oberhalb Weinfeldens

Erst 1995 wurden all diese Anlagen ausgemustert. Sie gehören heute Gemeinden, Privaten oder dem Verein Festungsgürtel Kreuzlingen.

 

Dieser Verein bietet interessante Führungen für private Gruppen, Vereine oder Schulklassen an, je nach Wunsch in einem Bunker in Bottighofen, in Lengwil oder eben hier im Kommandobunker in Weinfelden.

Nehmen Sie dazu Kontakt auf mit Herrn Urs Ehrbar.


Eine militär-historische Wanderung

Machen Sie doch einmal mit Ihren Kindern einen Sonntagsspaziergang der anderen Art: auf den Spuren des Festungsgürtels.

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Militär-historische Wanderung Tägerwilen-Castell-Triboltingen
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Bahnhof Tägerwilen-Dorf - Castell - Studenhof - Triboltingen - Bahnhof Triboltingen
neue Wanderkarte Castel-Triboltingen.pdf
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Und hier noch weitere drei Wandervorschläge (alle vom Verein Festungsgürtel Kreuzlingen):


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Bottighofen-Lengwil
Wanderung 1 Bottighofen-Lengwil.pdf
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Lengwil-Bernrain
Wanderung 2 Lengwil-Bernrain.pdf
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Bernrain-Tägerwilen
Wanderung 3 Bernrain-Tägerwilen.pdf
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Aktivdienst und Zeitzeugen


Mobilmachung in Ermatingen

Früher hatte man in Ermatingen einen Weibel, der oft durch die Strassen marschieren musste, mit einer Glocke läutete, an bestimmten Stellen anhielt und dann mit heiserer Stimme rief: "Bekanntmachung..."

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Mobilmachung in Ermatingen.pdf
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Befestigungen bauen

Panzersperren im Tägerwiler Wald
Panzersperren im Tägerwiler Wald
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der Bau von Bunkern, Befestigungen und Tankbarrikaden
Befestigungen bauen.pdf
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Als Grenzschützer in der Ostschweiz

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Als Grenzschützer und Schreiner in der Ostschweiz
viel Arbeit für die Daheimgebliebenen; Lebensmittelrationierungen; Bombardierungen
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als Grenzschützer und Schreiner.pdf
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Fritz Hummler: Thurgauer Grenzdienst 1941 - 45

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Der Kompaniekommandant Fritz Hummler erinnert sich:
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Thurgauer Grenzdienst 1941 - 45 - F. Hum
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Lähmende Angst: Kommen sie wohl heute?

Einige unserer Eltern haben den Krieg als Jugendliche oder junge Soldaten miterlebt. Der tägliche Blick über die Grenze mit der ängstlichen Ungewissheit "Kommen sie wohl heute?" hat vielen einen prägenden Eindruck hinterlassen.

 

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Die Angst vor dem Krieg
Angst vor dem Krieg.pdf
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Der Ermatinger Landarzt Max Boller erinnert sich:


Hans Ribi rettet einen abgeschossenen amerikanischen Piloten aus dem Untersee

Hans Ribi zeigt auf die Stelle, wo er den Piloten gerettet hatte
Hans Ribi zeigt auf die Stelle, wo er den Piloten gerettet hatte
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Hans Ribi rettet einen Piloten.pdf
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Der "Schifflibach" im Untersee

Foto: Hans Baumgartner
Foto: Hans Baumgartner

Der "Schifflibach" war eine der Attraktionen der Landesausstellung 1939 in Zürich.

Im Winter 1939/40 gefror der Untersee völlig zu, so dass er von Flüchtlingen oder mit Fahrzeugen hätte überquert werden können.

So liess die Schweizer Armeeführung eine 5 m breite Rinne ins  Eis sägen - sie wurde in Anlehnung an die vergangene Landesausstellung kurzum "em General sin Schifflibach" genannt.

Das ist zwar kein Soldat, sondern ein Fischer (der Eis zur Kühlung des Fischfangs sägt) - doch etwa so muss man sich das Aussägen des Schifflibaches vorstellen. Foto: Verein Fischereimuseum Ermatingen
Das ist zwar kein Soldat, sondern ein Fischer (der Eis zur Kühlung des Fischfangs sägt) - doch etwa so muss man sich das Aussägen des Schifflibaches vorstellen. Foto: Verein Fischereimuseum Ermatingen


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der Schifflibach
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Foto: Rosgartenmuseum Konstanz
Foto: Rosgartenmuseum Konstanz

Beim Hinunterschieben der ausgesägten Eisplatten unter die bestehende Eisschicht glitt so manches Werkzeug ab und versank im See - aber auch mancher Soldat nahm ein unfreiwilliges Bad im eiskalten Winterwasser...

General Herzog



Das Attentat von Georg Elser auf Hitler

"Ich habe den Krieg verhindern wollen":

Am 8. Nov. 1939 verübte der Konstanzer Georg Elser in München ein Attentat auf Hitler.

 

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Das Attentat von Georg Elser auf Hitler
Georg Elser.pdf
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Dokumentation "Ich habe den Krieg verhindern wollen." Der Widerstandskämpfer Georg Elser (1909 - 1945)

Landeshauptstadt München, Kulturreferat, Sabine Brantl. (PDF-Dokument; 541 kB)

Hier gelangen Sie zum Verhörprotokoll.


Büste zum Gedenken an Georg Elser in Konstanz, Schwedenschanze 10, im Garten des Sozialzentrums von Wessenberg.

An dieser Stelle wäre der erlösende Grenzzaun gewesen; Blick von der Schweizer Grenze her (Grenzstrasse 15).

Im Zentrum des Bildes, hinter der Hausecke, erkennt man die Gedenkbüste Georg Elsers.

Hier wurde Georg Elser beim Fluchtversuch in die angrenzende Schweiz festgenommen.



NZZ vom 5.11.2019
NZZ vom 5.11.2019


Das Loch im Grenzzaun beim Trompetenschlössle

Das "Trompetenschlössle", in dem die geheimen Verhandlungen geführt wurden. - Bild aus O. Raggenbass "Trotz Stacheldraht"
Das "Trompetenschlössle", in dem die geheimen Verhandlungen geführt wurden. - Bild aus O. Raggenbass "Trotz Stacheldraht"

Die deutsche Delegation schlüpfte heimlich durch ein Loch im Grenzzaun zu den geheimen Übergabeverhandlungen im Trompetenschlössle bei Tägerwilen.

 

Das Loch existiert leider nicht mehr - wie schade, dass wir Alamannen immer alles gleich wieder flicken müssen!

Die Schweiz, das Internationale Rote Kreuz und die allermeisten Einwohner und Internierten von Konstanz hatten alles Interesse, dass die von Westen heranrückenden Franzosen Konstanz kampflos einnehmen könnten - doch die deutsche Führung stand unter einem Verteidigungsbefehl ihres Armeekommandos.

 

So nahmen Vertreter der Schweiz, des IKRKs, der Franzosen und eine Delegation um den Konstanzer Bürgermeisters (aber ohne die militärische Führung) geheime Verhandlungen mit dem Ziel einer kampflosen Übergabe auf.

das Trompetenschlössle heute
das Trompetenschlössle heute
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Die geheimen Übergabeverhand-lungen
Verhandlungen im Trompetenschlössle.pdf
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Hier befand sich das Loch im Grenzzaun; Bild aus O. Raggenbass "Trotz Stacheldraht"
Hier befand sich das Loch im Grenzzaun; Bild aus O. Raggenbass "Trotz Stacheldraht"
Der Grenzstein S 37 existiert heute nicht mehr - so müssen wir uns auf der Spurensuche mit dem S 36 begnügen...
Der Grenzstein S 37 existiert heute nicht mehr - so müssen wir uns auf der Spurensuche mit dem S 36 begnügen...


Das Kriegsende

Die Thurgauer Zeitung hat eine Sammlung von Meldungen zum Kriegsende zusammengestellt. Hier zwei Beispiele über die Reichenau:


Literatur und Quellen

T. Engelsing:

Sommer '39.

Alltagsleben am Anfang der Katastrophe.

Konstanzer Museums-journal 2009.

Rosgarten-Museum Konstanz

 

einfühlsam, echt, bewegend - aber leider vergriffen...

Geschichten, die das Leben schrieb.

Erinnerungen aus der Region Kreuzlingen rund um den Zweiten Weltkrieg.

 

Vereinigung Heimatmuseum Kreuzlingen

Bezug im Shop des Rosenegg-museums Kreuzlingen oder hier

Simone Chiquet:

"Es war halt Krieg."

Erinnerungen an den Alltag in der Schweiz 1939-1945.

 

Chronos-Verlag

 

 

Eindrückliche persönliche Zeitzeugen

Otto Raggenbass:

Trotz Stacheldraht. 1939-1945

 

Südkurier-Verlag.

 

nur noch im Antiquariats-handel erhältlich

Albert Schoop:

Als der Krieg zu Ende ging.

 

Huber, 1985

 

leider auch vergriffen



Hier noch eine aktuelle Buchempfehlung zum Thema Grenze:

 

"Das Tägermoos" von T. Engelsing behandelt das Gebiet mit Sonderstatus vor Konstanz objektiv, einfühlsam und interessant - immer im Blick auf die Bevölkerung und im Seitenblick auf die nötige(?) Grenze.

 



Hüben und drüben: die Ausstellung im Rosenegg-Museum Kreuzlingen

Mitenand - durenand - usenand -  nebedenand

 

Besuchen Sie die Ausstellung im Rosenegg-Museum Kreuzlingen: "Hüben und Drüben".


Sie thematisiert die Grenzlage zwischen Konstanz und Kreuzlingen (nicht nur während des Zweiten Weltkriegs), die Entwicklung der Grenze und die Beziehung ihrer Bewohner.