Erarbeiten Sie anhand der beiden weiter oben aufgeführten Dokumente "Leinengewerbe" und "Leinen" die einzelnen Arbeitsschritte bei der Leinenherstellung; natürlich schauen Sie auch das Video.
-> Wer schläft noch im Leintuch, wer projiziert oder malt auf eine Leinwand?
-> Bedeutung und Herstellung von Leinen heute
Studieren Sie den oben beschriebenen Tagesablauf des 12-jährigen Mädchens oder jenes des 12-jährigen Knabens nebenan.
Lassen Sie einen Wochenplan unserer Schüler erstellen und lassen Sie die wöchentlichen Stunden addieren für Schule, Arbeit, Freizeit, Medienkonsum usw.
Vergleichen Sie das mit den Stunden der beiden 12-Jährigen.
Das bringt aber auch vielfältige Vergleichsmöglichkeiten untereinander (oder zum Beispiel mit einem Kind in der Dritten Welt).
Arbeiten Sie vorerst mit der Berufsliste von Wäldi:
- Berufe kennenlernen, was fällt auf, was erstaunt?
- Diese Liste mit jener des Kantons Thurgaus vor 200 Jahren vergleichen
- welche Berufe gibt es heute noch, welche sind ausgestorben? (warum wohl?)
- welches sind damals und heute die wichtigsten handwerklichen Berufe?
- einen dieser Berufe in einem Kurzvortrag vorstellen
(Gruppenarbeit; verschiedene Berufe auf die Gruppen verteilen; eigenen Recherchen)
- heraussuchen, welche Berufe resp. welche Gewerbe heute in unserm Dorf vertreten sind
- welches sind denn schweizweit die häufigsten Berufe oder Berufsgruppen? Wo werden die meisten Lehrverträge abgeschlossen?
- eines dieser lokalen Gewerbe unter die Lupe nehmen, wenigstens mit ihrer Internetseite:
- was wird hergestellt, verarbeitet resp. angeboten?
- kennst du diese Produkte resp. Serviceleistungen?
- welche Berufe werden dort beschäftigt?, werden Lehrlinge ausgebildet?
- wie viele Mitarbeiter? Kennst du solche? Standort? Logo? usw.
Besuchen Sie mit Ihrer Klasse die Ausstellung des historischen Museums "Schreck und Schraube. Weltindustrie im Thurgau" über die Industrialisierung im Thurgau.
Bauen Sie als Vorbereitung zur Ausstellung mit Ihren Schülern je eine einfache Handspindel und lernen Sie spinnen.
So können die Schüler die Leistung der "Spinning Jenny" dann besser einschätzen...
Lassen Sie ein Thurgauer Unternehmen erforschen:
- den Geschäftsbericht bestellen resp. downloaden
- die Internetseite studieren
Diese Unternehmen werden später in der Klasse vorgestellt.
Erarbeiten Sie unter den Gesichtspunkten der Rohstoffverarbeitung und der Wertschöpfung diesen (sicherlich sehr vereinfachten) Wirtschaftskreislauf:
Sie können jeden Rohstoff unter die Lupe nehmen - meist sind das tief gehende Projekte, die schulisch viel hergeben.
Hier nur ganz kurz, unter dem Gesichtspunkt Preisbildung, der Kaffee.
5 min in Zürich arbeiten für ein Kilo Brot oder 45 min in Lima:
Die Broschüre der UBS bietet hervorragendes und anschauliches Zahlen- und Arbeitsmaterial zu Preisen, Löhnen und Kaufkraft rund um die Welt.
direkter Download unter www.ubs.com/preiseundloehne
(früher konnte man diese Broschüre als Klassensatz bei der UBS bestellen, was heute leider nicht mehr möglich ist. So muss man am PC arbeiten oder aber die Broschüre einmal ausdrucken. Doch es lohnt sich.)
Vergleichen Sie die Preise von Artikeln aus Peru mit jenen aus der Schweiz (Regula Werder hat sie uns verdankenswerterweise in Cusco herausgeschrieben).
Berechnen Sie die erforderliche Arbeitszeiten in beiden Ländern und vergleichen Sie.
Zeigen Sie auch auf, wie teuer das Leben für Peruaner ist.
Diese Berechnungen eignen sich insbesondere auch für die Einführung von Excel: zuerst alles mit dem Taschenrechner rechnen lassen, dann staunt man, wie schnell und bequem es mit Excel geht!
Und so kommt es heraus:
Wir erläutern und verstehen diesen (wiederum stark vereinfachten) Teufelskreis der Armut - wie auch sein Gegenteil, die "Spirale des Reichtums":
Nun studieren und erläutern wir verschiedene Ursachen und "Triebfedern" dieses Teufelskreises:
Solche Ursachen und Auswirkungen können wir mit Pfeilen darstellen und ausformulieren, zum Beispiel "Korruption und Bestechung lähmen die Wirtschaft und die Verwaltung"; "ein armer Staat hat kein Geld für ein gutes Schulwesen"; "wer kein Geld hat, kann sich keine Verhütungsmittel leisten und bekommt viele Kinder", "schlecht ausgebildete Arbeiter verdienen nicht viel" usw. usw.
So entsteht ein ganzes Netzdiagramm von gegenseitigen Abhängigkeiten und Auswirkungen, zum Beispiel so: