So soll sich der französische Marschall Brune 1799 über Weinfelden geäussert haben... - doch keine Angst, Weinfelden hat sich seither herausgeputzt. Ziemlich sogar: es hat sich schon zu einem kleinen Bijou gemausert.
Auf dieses Sofa (als es noch ein Bett war und im Haus zum Komitee stand) soll sich Louis Napoléon jeweils niedersinken haben lassen, wenn er bei seinen Weinfelder Freunden um Joachim de Martin Haffter, Thomas Bornhauser oder Lebrecht Brenner (Schwiegersohn von Paul Reinhart) zu Besuch weilte und das Tageslicht noch nicht hell genug, sein Araber-Hengst noch nicht wach genug und er selbst noch nicht nüchtern genug für den Ritt zurück nach Arenenberg waren...
Dieses Sofa steht nun im Trauzimmer der Gemeinde (sorry, jetzt ist Weinfelden ja eine Stadt!) hinter der Stadtverwaltung im Haffterhaus.
Der Gang dieses jungen Ehepaars über die Pflastersteine zum Trauzimmer lässt erahnen, was diese Stadt ist: nämlich ein sehr "geschichtsträchtiges Pflaster"!
Nur einige Beispiele vorweg:
Die Herrschaft "Wÿnfëlden" gehörte um 1630 bereits dem Stand Zürich.
Das Dorf bestand im Wesentlichen aus den Häusern an der heutigen Frauenfelder- und an der Rathausstrasse.
Auf der Karte erkennen wir noch den Thurberg, den Straussberg, die Neuenburg und den Sangen mit der Thurbrücke.
Weinfelden stellen wir Ihnen nun aber nicht chronologisch vor, sondern mit einem Stadtrundgang und einer Wanderung. Machen Sie sich also "auf die Beine"!
Alle diese historischen Standorte finden Sie (den Nummern nach) hier beschrieben:
Oder finden Sie sich sogar auf dem Zehntenplan von 1695 noch zurecht? - Es ist nicht unmöglich, die meisten Häuser im Stadtzentrum stimmen noch!
Die Stadt hat übrigens die wichtigsten ihrer historischen Häuser mit informativen Tafeln wie diesen versehen:
Nun schlage ich Ihnen eine zweistündige Wanderung vor:
Diese Wanderung können Sie sich unter diesem Link auf den PC oder aufs Handy laden:
Erklärungen zu diesen historischen Standorten bekommen Sie gleich unter den roten Nummern.
Ich habe eine sehr unterhaltsame und aufschlussreiche Weinfelder Chronik von J.U. Keller aus dem Jahre 1864 mit grossem Interesse gelesen und die eindrücklichsten Passagen abgetippt.
Stöbern Sie auch einmal in dieser Chronik!
Zur Zeit des historischen Napoleonturms herrschten immer wieder Hungersnöte in der Ostschweiz, so auch im Jahre 1771.
Weil damals auf der Alpensüdseite noch Weizen erhältlich war, zogen einige halbverhungerte und halbverzweifelte Weinfelder zu Fuss über den Gotthard nach Bellinzona, um dort Weizen zu kaufen. Jeder dieser "braven und starken Männer" trug in der Folge einen 65 kg schweren Weizensack auf seinen starken Schultern über den San Bernardino zurück nach Weinfelden.
Wenn Sie sich noch weiter für die Geschichte Weinfeldens interessieren, kommen Sie nicht um dicke "Standardwerk" von Hermann Lei Sen. herum - dick, aber es lohnt sich!
Nun, da Sie so viel über Weinfelden erfahren haben, können Sie Ihr Wissen in diesem Quiz testen.
(für das Spiel müssen Sie sich einloggen; geben Sie fürs Login wie auch fürs Passwort "Napoleonturm" ein)
Hier gelangen Sie zu diesem Quiz.
Sie können es im "Preview"-Modus für sich selbst oder als Spielleiter mit Ihrer Familie spielen, wo dann alle am Handy gegeneinander antreten.
Die Stadt Weinfelden bietet auf ihrer Homepage einen "historischen Weg" durch Weinfelden mit Actionbound an:
https://www.weinfelden.ch/leben/tourismus/actionbound-weinfelden.html/322
Meine Schüler beurteilten die App so:
- um die Stadt Weinfelden kennenzulernen, ist es gut
- alles in allem ist die App voll okay
- ich würde es anderen Klassen empfehlen, die nicht in Weinfelden wohnen und die Weinfelden noch nicht gut kennen. Sonst ist es aber wahrscheinlich nicht so spannend
- es war zwar interessant, an gewisse Orte zu gehen, aber das meiste kannten wir schon
- die Texte, die man lesen sollte, sind meiner Meinung nach zu lang, so liest man sie eben nicht
- ich würde es nur Leuten empfehlen, die ein gutes Gedächtnis haben
- und NICHT IM WINTER
Dieses Kreuzworträtsel kann online am Bildschirm gelöst werden: