Die Schlacht bei Schwaderloh 1499


die "Schwaderloh-Fahne" der Frauenfelder Truppen; Historisches Museum Frauenfeld
die "Schwaderloh-Fahne" der Frauenfelder Truppen; Historisches Museum Frauenfeld

Die Texte auf dieser Seite stammen aus

P.Giger / P. König / M. Surber; "Tägerwilen";

die Bilder aus der Eidgenössischen Chronik des Luzerner Stadtschreibers Diebold Schilling: Korporation Luzern, S 23 fol., p. 371 –

Schweizer und Schwaben


"Auffallend ist, dass Hauptmann Jakob Fehr von Frauenfeld vor Beginn des Kampfes sich berechtigt glaubte, alle thurgauischen Krieger unter sein Stadtfähnlein (also das links oben abgebildete) zu nehmen. Es ist dies vielleicht das erste offene Streben, Frauenfeld als den wichtigsten Ort des Kantons zu bezeichnen, und seine alleinige Fähigkeit im Regieren aufs Unzweideutigste zu erkennen zu geben, welches Begehren sich auch später bei verschiedenen Gelegenheiten ebenso auffallend wiederholte."

H.J. Keller, Chronik von Weinfelden - "bis heute" ist man versucht zu sagen...


Die Ursachen des Schwabenkriegs

- die Eidgenossen wollten ihr Territorium ausweiten und im Norden mit einer klaren Grenze am Rhein besiegeln (sie hatten ja schon 1460 den Thurgau erobert)

 

- umgekehrt wollte der deutsche König Maximilian seine südlichen Besitzungen (inklusive Konstanz) im "schwäbischen Bund" festigen - die Eidgenossen wollten diesem Bund aber natürlich nicht beitreten

 

- Entfremdung der Schweizer und Schwaben durch die Sprache, verschiedene Soldherren und unterschiedliche Ansichten: die Eidgenossen war stolz auf das Bauerntum, die Schwaben eher auf ihren Adel. Das führte dann zum Krieg zwischen "Kuhschweizern" und "Sauschwaben"

 

- Plünderungszüge der Eidgenossen in den Hegau

 

- Grenzstreitigkeiten im Bündnerland und Rheintal

 

- Kriegserklärung Maximilians an die Eidgenossen

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Die Ursachen des Schwabenkriegs
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"Bei Gottes Marter, wir wollen im Schweizerland räuchern und brennen, dass der Herrgott auf dem Regenbogen vor Rauch blinzelt und vor Hitze die Füsse an den Bauch zieht."

Burkhard von Randegg, Adliger aus dem Hegau

Man kann Burkhard von Randegg gut verstehen; dasselbe haben die Eidgenossen zuvor in ihren Hegauzügen auch getan.


Der Überfall auf Ermatingen

Im Morgengrauen des 11. Aprils 1499 überfielen 6000 Schwaben Triboltingen, Ermatingen und Mannenbach, töteten die Besatzung und die Einwohner, plünderten die Dörfer und legten sie in Flammen.

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Überfall auf Ermatingen
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Ich versuche mir vorzustellen, wie die wenigen Überlebenden in Ermatingen wohl weitergelebt hatten...



Die Schlacht bei Triboltingen-Tägerwilen

(also gar nicht bei Schwaderloh)

P. Giger; Geschichte von Tägerwilen
P. Giger; Geschichte von Tägerwilen

Nachdem die deutschen Landsknechte Ermatingen geplündert hatten, wollen sie vorerst (übrigens überhaupt nicht mehr nüchtern...) ihre erbeuteten Schätze nach Konstanz in Sicherheit bringen.

Auf diesem Rückweg erfolgte der überraschende Angriff der Eidgenossen, die in Schwaderloh stationiert gewesen waren, nördlich von Triboltingen und Tägerwilen.

 

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die Schlacht bei Tägerwilen
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Der Chronist hat versucht, alle drei Phasen der Schlacht in einem Bild unterzubringen: Ganz links treten die Eidgenossen aus dem Wald des Seerückens, der ihren Eilmarsch verdeckt hat. Sie knien nieder und beten mit "zertanen", also zum Kreuz ausgebreiteten Armen.

In der Bildmitte der Kampf bei Triboltingen, an der Spitze der Luzerner Venner Rudolf Haas.

Auf der rechten Seite wenden sich die Schwäbischen zur Flucht gegen die offenen Stadttore von Konstanz. Die zweitürmige bischöfliche Burg Gottlieben im Hintergrund muss der Chronist gekannt haben, er hat sie sehr genau und nicht nur als symbolische Burgendarstellung gezeichnet.


Holzschnitt aus der Stumpf-Chronik, Zürich 1548
Holzschnitt aus der Stumpf-Chronik, Zürich 1548

Die Folgen

Nach der Schlacht durften die Konstanzer ihre 130 Toten bergen; weit über 1000 andere Landsknechte verwesten aber, ihrer Kleider und Waffen beraubt, auf offenem Feld.

Nach dem Schwabenkrieg verlor Konstanz das Landgericht über den Thurgau, aber auch seine Unabhängigkeit als freie Reichsstadt und wurde Österreich, das zum Deutschen Reich gehörte, eingegliedert.

 

 

In dieser Zeit entstand also die "Grenze" zwischen der Eidgenossenschaft und Schwaben - leider mit Konstanz auf der "falschen" Seite...

 

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die Folgen des Schwabenkrieges für Konstanz und den Thurgau
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Hier auf Youtube können Sie sich die Geschichte von der Schlacht bei Schwaderloh anhören.



"Kraftprobe gegen Habsburg"

Lesen Sie diesen Beitrag von James Blake Wiener vom Schweizerischen Nationalmuseum aus der Online-Zeitung Watson.



Das mutige Thurgauer Meitli

Militärische Nachrichten wurden in jener Zeit oft durch "Meitli" überbracht - zu gross war die Gefahr, dass bei nicht genehmen Nachrichten männliche Meldeläufer gleich umgebracht wurden. Bei Mädchen war die Zurückhaltung grösser.

am Schützenhaus Bärenmoos in Neuwilen / Schwaderloh
am Schützenhaus Bärenmoos in Neuwilen / Schwaderloh

Tafel am Schützenhaus zum mutigen "Thurgauer Meitli"

 

 

Tafel im Rosgartenmuseum Konstanz; Text T. Engelsing
Tafel im Rosgartenmuseum Konstanz; Text T. Engelsing


 

 

Das ist der Link zum alljährlichen Gedenk-Schwaderlohschiessen.



App "Konstanz im Mittelalter"

Laden Sie sich die Gratis-App "Konstanz im Mittelalter" aufs Handy, die kürzlich von Konstanzer Studenten geschaffen wurde.

Auf sieben  Spaziergängen durch die Stadt erfahren Sie Interessantes und Wissenswertes zu einem Thema: Im Zusammenhang mit der Schlacht bei Schwaderloh empfehle ich Ihnen den Rundgang "Die Schweizer".