Ich kenne die Sporthalle „End der Welt“ in Magglingen und habe heute die „Mitte der Welt“ gefunden (zwar ein wenig heruntergekommen, finde ich, so im Vergleich zu Jerusalem, Cusco oder dem
Paradeplatz - aber kennt eigentlich jemand von euch den "Anfang der Welt"?
Das war wohl die längste Etappe bisher (jaja, ich weiss, die ganz Eifrigen unter euch wären an meiner Stelle noch ohne Rucksack 1,665 km weitergebummelt…!)
Bei dieser Etappe habe ich etwa die Kalorien einer 400g-Schokolade verbrannt. Wenn jetzt also jemand abnehmen will, hat er die Wahl zwischen dem Verzicht auf eine solche Schoggi oder
einem Marathon!
Nun werde ich drei Tage lang von meiner geplanten Route abweichen, denn ich besuche das ehemalige Wigoltinger Pfarrerehepaar Thomas und Corinne Michel (mit denen ich als Kirchenpräsident
zusammengearbeitet hatte), die vor Kurzem hierher ausgewandert sind:
https://www.roulottesfontenois.fr/
Zuerst geht‘s aber lange dem Canal de Bourgogne entlang, auf dem wir vor 37 Jahren in einem Hausboot auf der Hochzeitsreise waren.
💖💖
In Fontenois-la-ville, wo Michels nun wohnen, denke ich weniger ans „milieu du monde“, da kommt mir schon eher die Turnhalle in Magglingen in den Sinn!
Ihr Unternehmergeist mit diesen „Roulottes“ beeindruckt mich aber sehr!
Abschied von Fontenois und nochmals dem Canal de l'Est entlang bis nach Corre.
Nach dieser intensiven und schönen Begegnung mit Michels geht‘s heute Richtung Westen weiter; in zwei Tagen möchte ich in Bourbonne-les-Bains wieder auf meiner geplanten Route sein.
Heute mal kein Hotel, nur ein Campingplatz...
Meine Schuhe, Socken und Füsse haben übrigens von Anfang an einen guten „gangbaren Weg“ miteinander gefunden - Blasenpflaster habe ich noch keine gebraucht!
Aufstieg nach Langres über dem Nebelmeer.
Erster „Zwischenfall“ auf meiner Wanderung: Nach einem Brombeerkratzer (wie ich solche an OLs zu Hunderten geholt hatte) bekam ich eine Infektion. Ich musste heute Vormittag in Langres
zum Arzt und bekam Antibiotika. Nun bin ich schon erleichtert (ich habe bisher nicht manches „cabinet médical“ gesehen am Weg), darf aber in den nächsten Tagen keinen Alkohol
trinken - und das in Frankreich! Was nimmt man eigentlich sonst statt eines „panachés“ zum Apéro und einem „pichet de rouge“ zum Essen…?)
Aber eben: Lieber ❌🍺 und ❌🍷 und dafür gesunde Beine!
Das war dann doch der härteste Tag bisher:
11 h auf den Beinen (wovon einem schmerzenden) und 35 km Weg; da kam mir am Nachmittag also schon Anita Weyermann in den Sinn: „Gring ache u seckle!“, in meinem Fall eben marschieren…
Gastgeberin ist heute die Mairie auf dem camping municipale.