Diese Route von Cannes bis nach Paris ist bekannt und dokumentiert. In der ersten Hälfte von Cannes nach Grenoble ist sie sogar für Motorfahrzeuge ausgeschildert.
Die Ortschaften entlang dieser Route Napoleon scheinen ihre Existenzberechtigung aus diesem Durchzug Napoleons und seiner Truppen zu ziehen. Allerorten findet sich ein Schild, eine Erinnerungstafel oder ein Denkmal, und überall nennt sich ein Hotel, ein Campingplatz, ein Restaurant, ein Coiffeur oder eine Pizzeria "chez Napoléon":
Diese Route eignet sich für eine etwa zweiwöchige abwechslungsreiche und eindrucksvolle Velotour!
Man kann sie gut auch in kleineren Teilen fahren; meine Frau und ich sind gemeinsam von Cannes nach Grenoble (und dann weiter bis Genf) gefahren. Den zweiten Teil von Grenoble nach Paris habe ich dann allein unter die Räder genommen.
Der kleine Haken an der Geschichte: (Noch) nicht überall sind die französischen Radwege gut ausgebaut:
Und doch habe ich einen schönen und geeigneten Weg gefunden; nicht immer ganz genau den napoleonischen Spuren entlang (vor allem nicht im Hinterland der Côte d'Azur), und zur Not gibt's auch mal Strecken entlang einer Hauptstrasse - aber meistens auf lohnenswerten und geeigneten Radwegen oder Nebenstrassen.
Ich habe sie hier zusammengestellt; Sie können gut nach dieser Karte fahren:
Also denn: C'est parti!
Aber hoffentlich bleiben Sie nach dieser Tour noch länger als 100 Tage in Amt und Würden, anders als Napoleon nach seiner Niederlage in Waterloo!
Im Golfe Juan zwischen Cannes und Antibes war Napoleon am 1. März 1814 an Land gegangen:
Hier folgen wir drei Tage lang dem Eurovelo 8 "la méditerrannée à vélo" auf einem Bahntrassée einer ehemaligen Eisenbahn.
Das ist der eintönigste Teil der ganzen Tour; immer wieder müssen wir Hauptstrassen folgen.
Das "Piece de résistance": der Aufstieg von Gap zum Col Bayard.
Hier stellten sich Napoleon königstreue Truppen mit dem Auftrag entgegen, ihn aufzuhalten und gefangen zu nehmen - doch Napoleon gelang es, seine ehemaligen Soldaten wieder für sich zu gewinnen.
Im Film "Napoleon" wird die Szene so dargestellt:
Wir gelangen ins Tal der Isère und über ein Hochplateau wechseln wir zur Rhone bei Vienne und Lyon.
Ich bin übrigens vor einiger Zeit auf einer Fernwanderung "auf den Spuren von Fidelis, dem Hund mit der guten Nase" von hier nach Paris genau an der gleichen Stelle vorbeigekommen.
Napoleon zog in den Tuilerien ein - das war damals ein Flügel des heutigen Louvre-Museums mit den Räumen der Regierungsgeschäften.
Diese Tuilerien wurden 1870 von Aufständischen niedergebrannt. So müssen wir uns als Ziel mit dem Gedenkstein an diese Tuilerien begnügen...