Auf dem Fischfang mit René Ribi, Berufsfischer aus Ermatingen:
Die Begleitung eines Berufsfischers auf dem morgendlichen Fischfang ermöglicht Ihnen interessante Einblicke in die heutige Fischerei.
Der Berufsfischer Rolf Meier aus Ermatingen nimmt gerne Frühaufsteher mit auf den See - Sie können ihn gleich hier buchen.
"Einsamkeit im Morgengrauen": So steht's im Tagesanzeiger
"Einmal zur Liebesinsel und zurück": Die Kreuzlinger Nachrichten haben Rolf Meier frühmorgens begleitet
Einige Stichworte zur Fischerei:
Bodensee-Obersee:
- 120 Berufsfischer mit 50 t Fangertrag (noch ein Drittel von 2005)
- 16'000 Angelfischer mit 14 t Fangertrag
- gemeinschaftliche Ausübung der Fischerei aller drei Anrainerstaaten
Trotz der bedeutenden Fangerträge der Berufs- und Freizeitfischerei stammen rund 95% der in der Schweiz konsumierten Fische aus dem Ausland (Genaueres siehe hier).
Der Pro-Kopf-Konsum in der Schweiz beträgt etwa 7,5 kg/Person im Jahr.
Das ist ein Fischerhäuschen über einer Reusenanlage, die jeweils zur Laichzeit der Hechte reichen Fang abwarf (nachgebaut im Federseemuseum Bad Buchau).
(informieren Sie sich auf der Themenseite der Pfahlbauer, wie diese damals gefischt hatten)
Wandgemälde am Restaurant Adler in Ermatingen; untere Fotos aus dem Seemuseum Kreuzlingen
Über Jahrhunderte wurde die Gemeinschafts-Fischerei auf dem "Gangfisch" (eine Felchenart) während der Laichzeit vor Weihnachten mit einem 200m langen Netz betrieben - wofür im Mittelalter dem Kloster Reichenau 1200 geräuchte Gangfische abgegeben werden mussten.
Viele Berufsfischer am Bodensee kämpfen um ihre Existenz. Die Fänge sind so tief wie seit 60 Jahren nicht mehr und gehen jährlich weiter zurück.
Trotzdem machte Fredy Fahrni aus Ermatingen eine Lehre als Berufsfischer.
Erfahren Sie warum und sehen Sie diesen Beitrag aus "Schweiz aktuell".
Fischer Leuch fischt frische Felchen, 5 kg pro Tag. Wenn diese Schonzeit haben, sind es Egli und Rotzungen.
In den Kantonen TG und SG "netzwerken" 30 - 40 Berufsfischer. Nur wenige können aber davon leben; Direktverkauf und Veredlung halten sie über Wasser.
Auch Reto Leuch kann nicht vom Fischfang leben. In der dritten Generation hat er gelernt, die Tage (und die Kasse) mit Obstanbau zu füllen.
Der Bodensee hat zu wenig Nährstoffe für kleinere Fische, es fehlt die Ausschwemmung wilder Flussmündungen. Der Fischbestand reicht nur noch für 80 Patente rund um den See.
Begleiten Sie in diesem Video Reto Leuch auf seinem Fischfang!
"Felchenfischen am Untersee" - Video von Marcel Keller und David Wirth:
Schauen Sie diese interessante Sendung von Netz Natur über unsere einheimischen Fische.
Sie handelt nicht nur von der Stimme der Fische, sondern beleuchtet auch viele ökologische Rahmenbedingen und ist auch eine Stimme für die Fische.
Dieser Link führt zur Sendung.
Stichlinge: ein Winzling setzt den Felchen zu.
Zeitungsartikel aus dem St. Galler Tagblatt von Christoph Zweili.
Forellen reagieren äusserst sensibel auf verunreinigtes Wasser; in vielen Trinkwasserversorgungen werden sie als letzte Qualitätskontrolle eingesetzt.
Diese Forellen habe ich in der Kemme genau unter dem Auslaufrohr der ARA Mannenmühle fotografiert - so sauber wird das Abwasser also gereinigt!
Die flächendeckenden Abwasserreinigungs-anlagen rund um den Bodensee fällen 98% der Phosphate aus den Abwässern aus. Das führt dazu, dass das Wasser (also das Trinkwasser) extrem sauber geworden ist.
Umgekehrt fehlt nun aber die Nahrungs-grundlage für Algen, Plankton und Fische - was dazu führt, dass die Fischbestände und die Fangerträge in den letzten Jahren regelrecht eingebrochen sind.
Die Berufsfischer fordern nun, etwas weniger Phosphate auszufällen, damit der See wieder Werte und ein Nahrungsangebot wie ums Jahr 2000 bekommt.
In den sechs Fischbrutanstalten (diese Fotos stammen aus Ermatingen) rund um den Bodensee werden Millionen von Fischeiern ausgebrütet und später ausgesetzt - dieses Jahr allein in Ermatingen 10 Millionen Felcheneier.
Welchen Einfluss dieser Besatz auf die Fischbestände ausübt, ist nicht ganz so klar. Sicher werden natürliche Populationsschwankungen etwas ausgeglichen.
Probieren Sie's aus:
Rezepte zur Zubereitung von Schweizer Fisch empfehlen wir gleich von den
Fachleuten, den Berufsfischern selbst!
Kaufen Sie einheimischen Fisch in einer regionalen Fischhandlung, zum Beispiel in der Fischhandlung Fahrni in Ermatingen!
Nun empfehle ich Ihnen den neuen Kriminalroman "Fischerkrieg am Bodensee" - er spielt hier am Bodensee im Umfeld der Berufsfischerei.
Der Autor ist nicht nur Germanist, sondern selbst auch Sportfischer und fachkundiger Kenner der Fischerei mit ihren biologischen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen und Problemstellungen. Diese werden gekonnt in die Handlung eingeflochten.
Für uns Seeanwohner ist es etwas Besonderes, uns die Handlung dieses Krimis so genau vorstellen zu können, weil wir hier alles kennen!
Besuchen Sie das Seemuseum in Kreuzlingen mit den Schwerpunkten Schifffahrt und Fischerei.
Den Flyer finden Sie hier, und das ist das Programm der aktuellen Veranstaltungen.
Gleich nochmals zum Seemuseum Kreuzlingen, wo Schulklassen ein "Seeschulzimmer" zur Verfügung steht:
In diesem grosszügigen museumspädagogischen Raum können Ausstellungsinhalte der Dauer- und Sonderausstellungen erarbeitet und vertieft werden.
Die nebenstehenden Informationen und Arbeitsmaterialien zum Thema "Fische" können gut auch noch nach dieser Sonderausstellung verwendet werden.
Als Grundlage für diese Unterlagen
diente das Dossier der Museumspädagoginnen Ursina
Koller (NM Winterthur), Catherine
Schmidt (NM Thurgau), Regula Frei
(NM St. Gallen), der Vermittlerinnen des Naturmuseums Luzern und des Museumspädagogen Flurin
Camenisch (BN Chur). Ergänzungen
durch Frauke Dammert, Museumspädagogin Seemuseum
Kreuzlingen.
Die Sachtexte stammen hauptsächlich
aus «Der wundersame Fisch und seinen Welt» (S. Haertel-Borer,
Fischereiberatungsstelle FIBER, www.fischereiberatung.ch).
Es ist ausdrücklich erlaubt, die Unterlagen für Schulzwecke zu kopieren!
Weiter Arbeitsunterlagen und -materialien vom Seeschulzimmer können Sie hier bei Schule TG downloaden.